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Bistum Münster

Allerheiligen in Mettingen

am 1. November 2025
An den Feiertagen Allerheiligen und Allerseelen gedenken wir jährlich all jener, die verstorben sind. Dies geschieht in der Pfarrei St. Agatha Mettingen besonders in den Andachten um 15 Uhr in unseren Kirchen, aber auch auf unseren Friedhöfen – etwa bei der Gräbersegnung in Schlickelde.

In diesem Jahr wurde dieses Angebot um ein neues Element ergänzt. Pastoralreferent Jonas Suilmann hatte gemeinsam mit Angela Braun, Petra Wessel, Elisabeth Engelbert, Helga Wahlbrink und Elisabeth Köhne aus dem Liturgieausschuss und der Hospizgruppe „WegBegleiter“ die Idee, auf den Friedhöfen an der Bahnhofsstraße und an der Bergstraße für die Besuchenden präsent und ansprechbar zu sein.

Unter dem Thema „Wo unsere Wege sich kreuzen – Ein Ort der Erinnerung und Hoffnung“ standen Ehrenamtliche aus den beteiligten Gruppen von 11 bis 17 Uhr bereit. Als Wegweiser und „Eycatcher“ dienten zahlreiche Kerzen und Laternen. Bei Kaffee, Tee und Plätzchen in der ausgeleuchteten und liebevoll dekorierten Friedhofskapelle an der Bergstraße entstanden viele wohltuende und hilfreiche Gespräche. Ebenso konnten die Besuchenden in ausgelegten Büchern und Flyern der Hospizgruppe stöbern. Im Hintergrund lief leise meditative Musik.

Auch auf dem Friedhof an der Bahnhofsstraße waren Bilder und Impulse an den Bäumen befestigt. Dort fanden die Besuchenden kleine Impulskarten zum Mitnehmen. Fackelkerzen und leise Meditationsmusik sorgten für eine stimmungsvolle Atmosphäre. Die Ansprechpersonen hielten sich vor allem in der Nähe des Kolumbariums auf, wo ebenfalls viele gute Gespräche entstanden.

Mit den positiven Erfahrungen im Gepäck möchte das Vorbereitungsteam auch im kommenden Jahr wieder ein solches Angebot auf den Friedhöfen machen. Wie dieses genau aussehen wird, erfahren Interessierte zu gegebener Zeit.

Hochfest Allerheiligen

Samstag, 1. November 2025

Heilige Messen

  • um 9 Uhr in der Kirche St.-Mariä-Himmelfahrt
  • um 10.30 Uhr in der St.-Agatha-Kirche

Andachten für unsere Verstorbenen

Am Samstag, 1. November lädt die Pfarrgemeinde St. Agatha ein zur Andacht für die Verstorbenen des vergangenen Jahres. Besonders die Angehörigen sind dazu herzlich eingeladen.
Wir wollen der Verstorbenen gedenken und für sie ein Licht anzünden:
  • um 15 Uhr in der Pfarrkirche St. Agatha - gestaltet von den Ehrenamtlichen im Beerdigungsdienst
  • um 15 Uhr in der Kirche St. Mariä-Himmelfahrt - anschl. Segnung der Gräber auf dem Schlickelder Friedhof

 

Wo unsere Wege sich kreuzen
- Ein Ort der Erinnerung und Hoffnung -

Die Pfarrgemeinde lädt ein zu Begegnung und Erinnerungen mit Lichtern und meditativer Musik auf den Friedhöfen an der Bahnhofstraße und an der Bergstraße.

Das Angebot besteht von 11.00 – 17 Uhr.

Gedenktag Allerseelen

Sonntag, 2. November 2025

Heilige Messen

  • um 09.00 Uhr in der St.-Mariä-Himmelfahrt-Kirche
  • um 10.30 Uhr in der St.-Agatha-Kirche
An diesem Gedenktag bitten die deutschen Bischöfe gemeinsam mit der Aktion Renovabis um Ihre großherzige Spende zugunsten der Priesterausbildung im Osten Europas. Die Kirchen brauchen dringend gute Seelsorger aus ihren eigenen Reihen. Wir wollen uns mit den Ortskirchen im Osten Europas solidarisch zeigen.

"Ruhe in Frieden"

Was dieser Wunsch aus christlicher Sicht bedeutet
 
Der November erscheint vielen von uns als der unbeliebteste Monat im Jahr. Das nasskalte und trübe Wetter schlägt auf Seele und Gemüt. Gleichzeitig erinnern uns christliche Gedenktage wie Allerheiligen und Allerseelen, Buß- und Bettag oder der Totensonntag schmerzlich an den Verlust nahestehender und geliebter Menschen. Und konfrontieren uns so unwillkürlich mit der dunklen Seite unseres Lebens: mit Vergänglichkeit und Tod, mit Leid und Trauer.

Der November symbolisiert die dunklen Tage in unserem Leben und erinnert daran, dass wir irgendwann loslassen müssen. Dieses Loslassen einzuüben ist freilich eine lebenslange Herausforderung und gehört in jeder Phase unseres Lebens dazu. Hoffnungen und Pläne, die sich nicht verwirklichen lassen, enge Wegbegleiter, weil sie sterben oder weil Beziehungen abbrechen, oder Kinder, die das Haus verlassen und sich auf ihren eigenen Weg machen. So erkennen wir, manchmal sehr schmerzlich, manchmal auch befreiend, dass bestimmte Lebensabschnitte unwiederbringlich hinter uns liegen.

„Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere“, sagt ein bekanntes Sprichwort. So verstanden bedeutet Loslassen immer auch die Möglichkeit, Neues beginnen zu können. Das kann über schwierige Lebenssituationen hinweg helfen und unseren Blick wieder nach vorne öffnen.

Mit dem Tod hingegen scheinen sich alle Türen endgültig zu schließen. Zu groß ist die Ungewissheit über das, was nach dem Tod kommt. Und so brennt vielen von uns die Frage auf der Seele, wohin wir denn unsere Verstorbenen loslassen müssen.

Trost und Orientierung gibt der christliche Glaube mit seinen zahlreichen Gebeten und Ritualen, die die Toten auf ihrem Weg in eine andere Welt begleiten sollen. So bitten und beten Christinnen und Christen am Grab: „Herr, lass sie ruhen in Frieden!“. Der Wunsch „Ruhe in Frieden“ begegnet uns oft als Inschrift auf Grabsteinen oder als Überschrift von Todesanzeigen. In Frieden ruhen – was für eine Ruhe, was für ein Frieden soll das sein? Ein Frieden, der mit dem Tod einsetzt und den Verstorbenen für immer in einen schmerzlosen Dauerschlaf versetzt? Oder geht es nicht vielmehr um den Frieden, von dem Jesus immer wieder gesprochen hat und der Geborgenheit in der Gemeinschaft mit Gott bedeutet?

„Meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt“, verspricht Jesus seinen Jüngern in den Abschiedsreden. „In der Welt habt ihr Angst. Aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden“. Im Johannesevangelium bilden die sogenannten Abschiedsreden die Nahtstelle zwischen dem Abschluss von Jesu öffentlichem Wirken und dem Beginn seiner Leidensgeschichte, die mit dem Tod am Kreuz enden wird. Jesus weiß um die Angst seiner Jünger. Aus der Gewissheit, dass er nach seinem Tod auferstehen und dann zu seinem Vater im Himmel zurückkehren wird, lenkt er ihren Blick auf eine andere Wirklichkeit. Eine Wirklichkeit, die sie selbst jetzt in Gemeinschaft mit ihm nur erahnen können. Eine Wirklichkeit, die einen Frieden verheißt, der letztlich jenseits unserer menschlichen Vorstellungskraft liegt. Und die uns hoffen lässt, dass sich mit dem Tod eine neue Tür öffnen wird. Als Perspektive für uns und für unsere Verstorbenen.

Wenn wir in diesem Sinne „Lass sie ruhen in Frieden“ beten, vertrauen wir darauf, dass unsere Verstorbenen nicht nur aufgehört haben, an dieser Welt zu leiden, sondern dass sie bei Gott den von Jesus verheißenen Frieden finden. Mit dieser Hoffnung können wir sie gehen lassen und loslassen.

Christine Hober
Quelle: Krankenbrief 11/24, www.krankenbrief.de, In: Pfarrbriefservice.de