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Bistum Münster

Große Prozession in Mettingen

durch Ambergen und Berentelg
am Sonntag, 10. August 2025
 
„Pilger der Hoffnung: Glaube sichtbar auf unseren Straßen“
Am 2. Sonntag im August, traditionell vor dem Fest „Mariä Aufnahme in den Himmel“, fand in Mettingen wieder die Große Prozession statt. In diesem Jahr führte der Weg durch Ambergen und Berentelg.

Bereits am Vortag hatten Anwohner, Mitglieder der Fastabende und Vereine die Straßen mit Fahnen geschmückt, Segensstationen vorbereitet und liebevoll kleine Wegaltäre und Bildnisse aufgestellt. Ein besonderer Blickfang war das frisch renovierte Prozessionshäuschen an der Ecke Bischofstraße/ Schwarze Straße, das pünktlich zur Prozession fertiggestellt wurde.

Der Tag begann mit der Heiligen Messe um 8.30 Uhr in der St.-Agatha-Kirche. Im Anschluss führte der Prozessionsweg zur ersten Segensstation, an der Pastor Benedikt Ende die Predigt hielt. Das Leitwort „Pilger der Hoffnung“ – ausgerufen von Papst Franziskus für das Heilige Jahr – begleitete die Gläubigen den ganzen Weg.

Pastor Ende erinnerte daran, wie wichtig Hoffnung für das Leben jedes Einzelnen und für die ganze Welt ist, besonders angesichts der vielen Krisen und Kriege. Christen seien aufgerufen, Hoffnungsträger zu sein, damit Menschen zuversichtlicher und vertrauensvoll in die Zukunft blicken können.

An allen vier Segensstationen gab es kurze Andachten mit Impulsen zum Thema Hoffnung, Evangelium, Fürbitten und abschließendem Segen.

Wer den gesamten Weg nicht mitgehen konnte, schloss sich unterwegs der Prozession an. Für ausreichend Erfrischung mit Wasser war unterwegs gesorgt.

Ab der letzten Station beteiligten sich auch Bewohnerinnen und Bewohner des Altenheimes „Maria Frieden“. Unter festlicher Orgelmusik und vollem Glockengeläut zogen schließlich rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die St.-Agatha-Kirche ein.

Nach dem sakramentalen Segen lud der Pfarreirat zum Frühschoppen am Pfarrheim ein – mit kühlen Getränken und Grillwurst – eine schöne Gelegenheit für Begegnung, Gespräch und Gemeinschaft.

Ein herzlicher Dank gilt allen, die zum Gelingen beigetragen haben: den Messdienerinnen und Messdienern, der Kirchenmusikerin, dem Lektor, den Fahnen- und Bannerabordnungen, dem Kirchenvorstand für das Tragen des Baldachins, der Polizei sowie allen, die vorbereitet, geschmückt, mitgegangen und mitgebetet haben.

Der Weg der Prozession

durch Ambergen und Berentelg
Nach der 8.30-Uhr-Messe in der Pfarrkirche St. Agatha zieht die Prozession über die Bischofstraße nach Ambergen zur ersten Segensstation, einem Prozessionshäuschen, errichtet vom Fastabend Ambergen. 
Der weitere Weg führt über die Schwarze Straße. Nach Überquerung der Recker Straße ist die 2. Segensstation an Boeckers Kreuz, einem großen Hofkreuz an der Ecke Recker Straße/Berentelgweg. 


 
Über den Berentelgweg geht es dann weiter bis zur 3. Segensstation, dem „Prozessionshäuschen am Berentelg“ an der Neuenkirchener Straße.
Nach dem eucharistischen Segen zieht die Prozession über die Neuenkirchener Straße, links ab in die Geschwister-Voß-Straße, durch den Tunnel zum Schultenhof. Dort ist die 4. Segensstation. Hier nehmen auch gern Bewohner des Altenheimes und der Reha-Klinik teil.
Der letzte Teil des Weges führt über die Burgstraße, Sunderstraße, Josefstraße und Kardinal-von-Galen-Straße zurück zur Kirche, wo die Gläubigen zum Einzug mit Glockengeläut und Orgelklängen empfangen werden. Mit dem eucharistischen Segen endet die „Großen Prozession“.


 
Nach dem Schlusssegen in der Kirche sind alle eingeladen zum Frühschoppen am Pfarrheim Mettingen – bei kühlen Getränken und Grillwurst. Eine schöne Gelegenheit für Begegnung, Gespräch und Gemeinschaft.

Geschichte der "Großen Prozession"

Am 2. Sonntag im August, dem Sonntag vor dem Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel, findet in Mettingen die "Große Prozession" statt. Sie hat eine lange Tradition.

Wann genau sie eingerichtet wurde, ist nicht mehr bekannt. Sie geht entweder auf ein Gelübde aus der Pestzeit im 14. oder 15. Jahrhundert zurück oder auf eine Brandkatastrophe Anfang des 17. Jahrhunderts. Sicher ist aber, dass sie nach langer Unterbrechungszeit im Jahre 1817 wieder genehmigt wurde und zwar am Sonntag vor Mariä Geburt (8. September) und seither Jahr für Jahr gehalten wurde.

Mit bischöflicher Genehmigung wurde die Große Prozession in den August verlegt, damit die Kaufleute, die um diese Zeit ihre Familien besuchten, daran teilnehmen konnten. Deshalb wurde sie auch Tüöttenprisjoune genannt.

In den Jahren mit ungeraden Zahlen geht die Prozession durch Ambergen und Berentelg, bei den geraden Zahlen führt der Weg durch Muckhorst, Nordhausen und Nierenburg.