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Bistum Münster

Pater Siegfried Schneider – der Krippenpater


Prägend für unseren Krippenstil war der gebürtige Mettinger Pater Siegfried Schneider. Er war der erste Franziskaner-Priester aus Mettingen. Bis heute gilt Pater Siegfried als Schöpfer der modernen Krippenbewegung. Der römisch-katholische Priester hat sich vor allem um die Erneuerung und Pflege der religiösen Krippenkunst und die Entstehung der modernen Krippenbewegung verdient gemacht. Wegen seiner Bedeutung für das Krippenapostolat im deutschen Sprachraum wird er auch als „Krippenpater“ bezeichnet.

Prägend für unseren Krippenstil war der gebürtige Mettinger Pater Siegfried Schneider. Am 21. März 1894 wurde er in Mettingen geboren und auf den Namen Josef Schneider getauft. Der Sohn des Mettinger Kaufmanns Leo Schneider (Geschäft am Marktplatz) war der letzte Täufling in der alten katholischen Kirche im Dorf. Schon in jungen Jahren war Schneider vom Leben des heiligen Franziskus von Assisi beeindruckt und geprägt. Er besuchte das Kolleg St. Ludwig der sächsischen Franziskanerprovinz im niederländischen Vlodrop. Am 4. Oktober 1914 trat er in den Orden der Franziskaner ein und erhielt den Namen Siegfried. Doch bald darauf wurde er als Soldat in den Ersten Weltkrieg eingezogen. Nach Kriegsende setzte er sein Noviziat fort, studierte Theologie und Philosophie und legte am 8. Dezember 1922 die feierlichen Ordensgelübde ab. Am 12. April 1924 wurde er im Paderborner Dom durch Weihbischof Dr. Heinrich von Haehling zum Priester geweiht.

Er war damit der erste Franziskaner-Priester aus Mettingen. Dort feierte er auch am 22. April 1924 seine Heimatprimiz. Neben seiner Tätigkeit als Wallfahrtsdirektor an der Wallfahrtsbasilika Mariä Heimsuchung in Werl entfaltete er eine rege schriftstellerische und kirchenjournalistische Tätigkeit.

Bis heute gilt Pater Siegfried als Schöpfer der modernen Krippenbewegung. Seinen besonderen Wirkungsschwerpunkt legte Pater Siegfried auf die Pflege der Weihnachtskrippenkunst, für die er ein tiefes Verständnis und eine große Liebe besaß.

Besondere Inspiration entnahm er der bekannten Krippe von Greccio des Franz von Assisi. Pater Siegfried brachte mehrere Schriften zum Themenkomplex „Weihnachtskrippe“ heraus.

Es ist größtenteils sein Verdienst, dass die gegenüber dem Weihnachtsbaum zunehmend verdrängte und säkularisierte Krippe wieder Fuß fasste und auch in den Familien ihren Platz erhielt. Die religiöse Durchdringung des Krippenapostolats war sein Lebenswerk. Der römisch-katholische Priester hat sich vor allem um die Erneuerung und Pflege der religiösen Krippenkunst und die Entstehung der modernen Krippenbewegung verdient gemacht. Wegen seiner Bedeutung für das Krippenapostolat im deutschen Sprachraum wird er auch als „Krippenpater“ bezeichnet.

Mit seinen Veröffentlichungen und Vortragsreisen regte Pater Siegfried Schneider unzählige Bastelarbeiten und Krippenausstellungen an – auch die bekannte alljährliche Telgter Krippenausstellung geht auf ihn zurück. Auf seine Anregung hin wurde 1924 die westfälische Landesgemeinschaft der Krippenfreunde gegründet.

Dank seiner kaufmännisch-organisatorischen Fähigkeiten entstand so in den Folgejahren eine Vereinigung der Krippenfreunde, die ganz Deutschland, aber auch Österreich und die Niederlande umfasste.Pater Siegfried machte sich dafür stark, dass niemand dem Weihnachtsfest seinen christlichen Kern rauben und die Heilige Nacht auf den heidnischen Stand eines Sonnenwendfestes herabdrücken oder es zu einem kindertümlichen Märchen verzaubern könne. Pater Siegfried Schneider starb unerwartet früh im Alter von 40 Jahren an einem alten Bronchialleiden am 5. Januar 1935 im Kurheim St.-Raphael-Stift in Ostercappeln. 
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