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Bistum Münster

Turmuhren an St. Agatha erstrahlen in neuem Glanz

Fertigstellung pünktlich zu Ostern
am Montag, 25. März 2024

Obschon uns ja heutzutage überall digitale Zeitmesser exakt die Stunden und Minuten aufzeigen, so ertappte man sich in letzter Zeit doch zumindest im Dorf bei jeder Gelegenheit, mal kurz zur Turmuhr hinauf zu schauen, um dann ernüchternd einen „nackten“ Turm zu sehen.

Die Firma Petit & Gebr. Edelbrock, Fachfirma für Glocken und Turmuhrenbau aus Gescher hielt Wort: „Zu Ostern können wir es schaffen“ sagte man noch im Dezember 2023 …

Nach bereits erfolgter Vormontage der Zeigerantriebe im Inneren des Turmes, konnten am Montag, 25. März auch die neuen Zifferblätter und die restaurierten Zeiger angebracht werden. Mit der technischen Anbindung an die Steuereinheit in der Sakristei und an das Glockenlaufwerk am Tag darauf, weiß Mettingen endlich wieder „wie spät es ist“.

Alles hat gut und unfallfrei geklappt…

Dabei begann der Montage-Start zunächst recht holprig.

Bevor nämlich jemand außen am Kirchturm arbeiten durfte, mussten die im Inneren stationierten Sendeantennen zweier Telefongesellschaften per Fernsteuerung abgeschaltet werden. Die starke Sendeleistung der Antennen ist in unmittelbarer Nähe nämlich gesundheitsschädlich.

Nachdem sich der bürokratische Weg zur Abschaltung recht umständlich gestaltete, fand Küster Ansgar Lefert kürzere Wege direkt über die Techniker der Antennenbetreiber. Ab acht Uhr entstanden dadurch in Mettingen leider einige Funklöcher für das mobile Telefonieren, nun aber dürfen sich alle freuen über die Wiedergewinnung der ach so gewohnten, analogen Uhrzeit…
Dann wollten und sollten aber auch die im Turm beheimateten Wanderfalken noch zu ihrem Recht kommen.

Mit einer Brut hatte man aktuell gar nicht gerechnet, da erst kürzlich die Falkenmutter tot aufgefunden wurde. Anhand der Beringung konnte sie eindeutig als das seit etlichen Jahren im Agatha-Turm ansässige Falkenweibchen identifiziert werden. Umso erstaunter war man, dass dort inzwischen ein neues Weibchen auf drei Eiern brütete.
 
Wir freuen uns auf drei neue Jungfalken.
 
Kranführer Tobi K., zugleich Hobby-Ornithologe, brachte über seinen direkten Draht zum Naturschutzbund (NABU) in Erfahrung, dass die Eier nicht länger als eine halbe Stunde offen liegen dürften, falls der Falke die Brutstätte verlassen sollte, ansonsten müsse man die Arbeiten am Turm komplett einstellen. Dies geböte einerseits der Artenschutz -  andererseits wollte sich aber auch die Kirchengemeinde im Rahmen ihrer Bestrebungen zum Level 2 als ökofaire Gemeinde keine Blöße geben.

Eigentlich unvorhergesehene, schlechte Voraussetzungen für einen Montage-Start. 

Es galt daher, nun in kurzen Etappen zu planen und zu arbeiten. Zwei Uhren konnten aus jeweils einer Kranwagen-Position angebaut werden. 
 
Zunächst die Westseite: Die neuen, spiegelblanken Zifferblätter wurden originalgetreu neu gefertigt. Diesmal wurden jedoch nichtrostendes Material und langlebige Aluminiumplatten verwendet.
 
Bevor die Zifferblätter in die Höhe gezogen wurden, mussten sie aus zwei Hälften zusammengeschraubt werden.

Oben im Giebel wurden neue Ankerlöcher gebohrt und die Ankerdübel mit Spezialkleber eingesetzt. Bedingt durch die nur langsam ansteigenden morgendlichen Temperaturen, brauchte es eine volle Stunde(statt üblicherweise eine halbe), bis der Kleber ausreichend Festigkeit erreicht hatte. Bis dahin bestand die Möglichkeit, schnell die Anker für die Süd-Uhr zu bohren. Auf der Südseite des Turmes befindet sich nämlich die Einflugöffnung für die Falken.
Im Klangschatten der gerade einsetzenden Totenglocke sollte gebohrt werden. An das laute Glockengeläut haben sich die Greifvögel über Jahre gewöhnt. Kranfahrer Tobi vermied es zudem, mit dem Montage-Korb in die Nähe des Einflugloches zu kommen. Nach nicht einmal 20 Minuten waren die Anker gesetzt.

In jeweils ähnlich kurzen Schritten konnten sodann wechselweise die Zifferblätter und Zeiger montiert werden.

Zwischenzeitlich verließ das brütende Falkenweibchen zwar einmal kurzzeitig das Gelege, fand jedoch schnell den direkten Weg dorthin zurück.
 
Gegen 16.oo Uhr wurde der große Kran auf den nördlichen Kirchplatz versetzt. Aus der neuen Position heraus konnten die Turmuhren an der Nord- und Ostseite montiert werden. Ohne Probleme gelang alles.

Um 18.45 Uhr waren alle Zeiger montiert und zur synchronen Einrichtung auf zwölf Uhr gestellt.

Am darauffolgenden Dienstag, 26. März, erfolgte die elektrische Anbindung und Inbetriebnahme der Turmuhren. Die Laufwerke der Glocken und Uhren sind nun über Signalgeber synchron geschaltet. Alles ist über die Steuereinheit in der Sakristei bedienbar.

Zifferblätter

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