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Bistum Münster

Dem Leben auf der Spur

- Auf den Spuren des Heiligen Martin - 

Jugendliche aus Mettingen und Westerkappeln bereiten sich in Frankreich auf die Firmung vor


Insgesamt 12 Firmbewerber- und Firmbewerberinnen der Kirchengemeinden St. Agatha Mettingen und St. Margaretha Westerkappeln haben sich am Samstag, 7. August 2021 auf den Weg nach Frankreich gemacht, um sich dort auf die im Advent anstehende Firmung vorzubereiten. „Dem Leben auf der Spur“, so lautete die Einladung für die 8-tägige Fahrt nach Chemmillé-sur-Indrois im Departement Indre-le-Loire in der Nähe von Tours. Dort bezog die Gruppe, die von 5 Firmkatechten und Pastor Wilhelm Buddenkotte begleitet wurde, eine Gruppenunterkunft mit See-Blick. Bereits nach wenigen Tagen hieß es „Unser Haus am See“ frei nach dem Lied von Peter Fox.

Die Region rund um Tours wurde ausgewählt, da dort der Heilige Martin im 4. Jahrhundert in dieser Region gelebt und gewirkt hat. Die Figur des Heiligen begleitete die Jugendlichen im Alter von 14-15 Jahren, um über wesentliche Eckpunkte ihres Lebens ins Gespräch zu kommen: So starteten sie ihre Reise in Amiens, im Norden Frankreichs, wo die bekannteste aller Martins-Überlieferungen ihren Ursprung hat: Der 18-jährige Soldat begegnete dort dem frierenden Bettler, teilt den Mantel, und gibt eine Hälfte davon dem armen Mann. In der darauffolgenden Nacht begegnet ihm im Traum Jesus in der Gestalt des Bettlers und bedankt sich für den Mantel. Diese Begegnung wird zum Wendepunkt in seinem Leben.

Labyrinth in der Kathedrale von Amiens

Labyrinth in der Kathedrale von Amiens
In der Kathedrale von Amiens findet sich zum Zeichen eines jeden Lebensweges ein Labyrinth, welches diese Wendepunkte im Leben eines jeden Menschen symbolisiert.

So schritten auch die Jugendlichen aus Mettingen und Westerkappeln die 234 Meter des Labyrinths ab, um über eigene Wendepunkte nachzudenken. 

Ferienhaus in Chemillé-sur-Indrois

Ferienhaus in Chemillé-sur-Indrois
Am darauffolgenden Tag erkundete die Gruppe, die ihr Gîte (Ferienhaus) bezogen hatte, nach einem französischen Frühstück mit Croissants, Baguettes und Marmelade zunächst den kleinen Ort Chemillé-sur-Indrois, der direkt an einem Badesee liegt.

Die Leitidee des Lebenslabyrinths wurde erneut aufgegriffen, um sich mit der Frage auseinanderzusetzen: Was ist mir wichtig in meinem Leben?
Am Sonntagnachmittag feierte die Gruppe dann gemeinsam den Sonntagsgottesdienst.

Baptisterium in Poitier

Baptisterium in Poitier
Am Montag machte sich die Gruppe auf nach Poitier, wo neben der Kathedrale noch ein Baptisterium zu finden ist, in dem in der frühchristlichen Zeit Erwachsenentaufen durchgeführt wurden. Auch Martin ließ sich nach der Mantelteilung in dieser Form taufen. Im Anschluss kamen dann auch die Jugendlichen über ihre eigene Taufe ins Gespräch, die sie weitestgehend im Kleinkinderalter erhalten haben. Es stand vor allem die Frage im Raum, welche Bedeutung die Taufe in ihrem Leben heute noch hat, an welchen Stellen sie wahrnehmen, dass die Taufe etwas verändert.
Am Nachmittag fuhr die Gruppe, die mit zwei Bullis unterwegs war, weiter nach Ligugé, wo das erste von Martin gegründete Kloster steht. Dort feierte die Gruppe einen Tauferinnerungsgottesdienst. 

Gruppenfoto im Vorhof des bischöflichen Palais

Firmgruppe 2021
Der Dienstag stand unter dem Leitgedanken „Verantwortung“: Auch hier begleitete Martin die Gruppe. Es ging nach Tours, die Stadt in der Martin Bischof war. Dabei wollte er eigentlich gar nicht Bischof werden, aber die Menschen bedrängten ihn damals so lange, bis er diesem Wunsch nachgab.

So besuchten die Jugendlichen neben der heutigen Kathedrale auch Martins ursprüngliche Bischofskirche, auf dessen Überreste die Grabeskirche des heiligen Martin errichtet wurde.

Nach einem heißen Tag bei etwa 26 Grad gab es am späten Nachmittag Abkühlung beim Sprung in den kühlen Badesee direkt am Haus.
Am Mittwoch begann der Tag mit einer thematischen Einheit: „Welches Bild habe ich von Gott?“ lautete die Frage. Der Nachmittag wurde dann genutzt, um mit Kanus und Tretbooten den Haussee weiter zu erkunden. Zum Abendessen wurden die Jugendlichen von den Katecheten mit einem französischen 5-Gänge-Menü überrascht.

Zu späterer Stunde machte sich die Gruppe noch einmal auf in den Nachbarort Montresor, der aktuell durch eine aufwendige Lichterillumination des dortigen Schlosses und der davorliegenden Parklandschaft von sich reden macht.
Am Donnerstag besuchte die Gruppe den Sterbeort des heiligen Martin, Candes-Saint-Martin an der Loire, um sich dort thematisch mit der Frage nach „Hoffnung im Tod“ auseinanderzusetzen.

Bereits am Freitag trat die Gruppe coronabedingt die Heimreise an, da der geplante Restaurantbesuch mit Hotelübernachtung in Amiens aufgrund der aktuell erforderlichen Coronabeschränkungen in dieser Gruppengröße nicht möglich war.

Kathedrale in Amiens

Die Kathedrale von Amiens

Illumination der Kathedrale

Lichtillumination der Kathedrale in Amiens
Dennoch legte die Gruppe einen Halt in Amiens ein, um die abendliche Lichtillumination der Kathedrale in Amiens anzuschauen.

Dieses Erlebnis stand unter der Überschrift „Gott lädt zum großen Finale“.

Die prächtigen Farb- und Formspiele beruhen auf der Begebenheit, dass bei der letzten Fassadenrenovierung der Kathedrale tatsächlich Farbnuancen an der Fassade entdeckt wurden, die nun virtuell rekonstruiert werden.

Die Gruppe erreichte am frühen Samstagmorgen wohlbehalten aber müde ihre Heimatorte Mettingen und Westerkappeln.

Die Fahrt war für die Teilnehmer und Teilnehmerinnen ein besonderes Erlebnis in der Vorbereitung auf die Firmung. Dies spiegelt sich auch in den Interviews wieder, die die Jugendlichen unterwegs gegeben haben:

Was hat dich bewogen, dich für diesen Weg der Firmvorbereitung anzumelden?
  • Mich hat interessiert, andere Menschen kennenzulernen. Dabei habe ich mir vorgestellt, dass es spannender ist als Gruppenstunden: Kompakt, verständlich durch die Besuche vor Ort, eindrucksvoller... (Emil, 15 Jahre)
  • Frankreich war spannend. Endlich die Möglichkeit, die Sprache auszuprobieren. Ich hatte Lust auf neue Leute. Das schien, was Anderes zu sein, als normale Ferienfreizeiten. (Sara, 14 Jahre)
  • Ich hatte Lust, den Glauben mal auf ganz andere Weise kennenzulernen – und das noch an anderen Orten. (Pia, 14 Jahre)

Wie erlebt ihr die Fahrt?
  • Es ist eine entspannte Art der Firmvorbereitung. (Pia, 14 Jahre)
  • Hier habe ich Zeit, auch mal über die Themen nachzudenken. Im Alltag kann ich mir das gar nicht vorstellen. (Sara, 14 Jahre)
  • Besser als Klassenfahrt: Hier ist man viel entspannter. (Melissa, 15 Jahre)
  • Das „Haus am See“ ist super: Gemütlich, und dann direkt am See.“ (Emil, 15 Jahre)
  • Hier ist es gar nicht langweilig. Schade, dass wir nur 8 Tage unterwegs sind. (Melissa, 15 Jahre)
  • Ist eine 20 von 10 (lacht) (Lena, 15 Jahre)
Hat Corona die Fahrt beeinträchtigt?
  • Nein, bis jetzt habe ich es eigentlich gar nicht wahrgenommen. An Masken hat man sich ja schon gewöhnt. (Sara, 14 Jahre)
  • Die Vorbereitung und der Informationsabend waren natürlich schon besonders und haben auch Zweifel aufkommen lassen, ob wir wirklich fahren können. (Pia, 14 Jahre)
  • Schade natürlich, dass wir auf der Rückfahrt den Aufenthalt in Amiens kürzen müssen. Aber ansonsten sind wir froh, dass wir fahren konnten.(Sara, 14 Jahre)

Wie findest du, dass Mettingen und Westerkappeln die Firmvorbereitung zusammenmachen?
  • Coole Sache, sonst hätte ich die anderen ja gar nicht kennengelernt. (Melissa, 15 Jahre)
  • Diese Situation hilft, sich auch etwas unvoreingenommen zu geben. (Sara, 14 Jahre)
  • Hier ist total schöne Atmosphäre. Sonst gibt es immer jemanden, der außen steht. Hier hat sich echt eine Gemeinschaft gefunden. (Emil, 15 Jahre)
Die Firmfahrt nach Frankreich fand erstmalig statt und ist Teil eines neuen Konzeptes zur gemeinsamen Firmvorbereitung der Pfarrgemeinden St. Agatha Mettingen und St. Margaretha Westerkappeln. Das Angebot wurde von beiden Gemeinden gut angenommen und so waren Jugendliche aus beiden Pfarreien gemeinsam unterwegs.

Bis kurz vor Reisebeginn stand die Fahrt jedoch unter dem Vorbehalt der Coronaregelungen. Der Inzidenzwert in Frankreich war landesweit seit Wochen über der Marke von 200. Im Gebiet des Departements Indre-le-Loire nahm die Dynamik trotz niedriger Zahlen in den letzten Wochen deutlich zu und so stand die Inzidenz aktuell mit 98 kurz vor der Grenze von 100 Fällen pro 100.000 Einwohnern in den letzten 7 Tagen.

Das Leitungsteam hat sich umfangreich mit der Situation auseinandergesetzt:
Alle Teilnehmer mussten sich vor Fahrtbeginn einem Antigen-Schnelltest unterziehen. Während der Freizeit wurde die Gruppe alle 48 Stunden mit überwachten Schnelltests weiter getestet. Diese Tests waren im Vorfeld vom Kreis Steinfurt den Gruppen angeboten worden. Vor Einreise nach Deutschland hat die Gruppe vor Ort in Apotheken für alle ungeimpfte Teilnehmer einen offiziell bestätigten Schnelltest durchgeführt. Einzig die letzte Übernachtung fiel dann den Coronaregeln in Frankreich zum Opfer.
Dennoch ist das Team froh, sich für die Durchführung der Fahrt entschieden zu haben. So war es möglich, den Jungen und Mädchen, die zum Großteil nach den Ferien die 10. Klassen der jeweiligen Schulform besuchen, eine attraktive Freizeitgestaltung für die Ferien und einen spannenden Weg zur Firmvorbereitung anzubieten; denn zurzeit ist nicht sicher, ob die anstehenden Schulfahrten in den kommenden Monaten stattfinden können.

Dem Leben auf der Spur

Firmfahrt nach Frankreich vom 7. - 15. August 2021

Die katholischen Kirchengemeinden St. Agatha Mettingen und St. Margaretha, Westerkappeln bieten in diesem Jahr eine gemeinsame Firmvorbereitung mit ganz verschiedenen Aktivitäten an. Eine dieser Aktivitäten ist die 8-tägige Firmfahrt nach Frankreich mit einer Gruppe von 12 Firmbewerbern und 6 Katecheten in der Zeit vom 07. - 15. August 2021 - der letzten Woche in den Sommerferien. 

Die Firmfahrt steht unter dem Motto: „Dem Leben auf der Spur!“ 

Sie will den persönlichen Fragen der Firmbewerber nachspüren:
Wo sind Gottes Spuren in meinem Leben?
Was hat Gott mit mir vor?
Wo übernehme ich Verantwortung?
Was ist mir in meinem Leben wichtig?

Zu all diesen Fragen wird das Beispiel des hl. Martin Anregung und Vorbild sein:
Von Amiens, dem Ort der Mantelteilung - über Poitiers, dem Ort, wo die Gänse den Martin verraten haben - bis nach Tours, dem Bischofssitz des hl. Martin – und Candes an der Loire, dem Sterbeort des Heiligen - …
„Wir möchten Euch einladen, Euch auf dieser Reise persönlich mit Fragen zu Eurem Leben & Glauben auseinanderzusetzen“, so heißt es in der Einladung.

Natürlich darf bei all den ernsthaften Fragen zur Firmvorbereitung auch das französische Lebensgefühl nicht zu kurz kommen: So sind auch ausreichend Zeiten für Stadtbesichtigungen, Freizeitbeschäftigungen, die Schönheit der Loire-Region und natürlich der französischen Küche vorgesehen.

Die Idee für dieses Angebot für Firmlinge entstand aus den Erfahrungen der Firmvorbereitung von Pastor Wilhelm Buddenkotte, der in seiner früheren Pfarrstelle in der Martinspfarrei in Sendenhorst, diese Form der Vorbereitung lange Jahre angeboten hat und auch diese Fahrt der Jugendlichen in Mettingen und Westerkappeln begleiten wird. Diese Erfahrungen möchte nun eine Gruppe von 5 Katecheten unter der Leitung von Sebastian Laube nutzen, um ein solches alternatives Angebot der Firmvorbereitung auch in Mettingen und Westerkappeln anzubieten. Die jungen Erwachsenen, die sich als Firmkatecheten zur Verfügung stellen, sind selber langjährig erfahrene Jugendgruppenleiter der Messdienerjugend und der Christlichen Jugend in Mettingen gewesen und freuen sich, die Jugendlichen in ihrer Vorbereitung auch mit Ihren persönlichen Erfahrungen zu begleiten: Ann-Christin Böhmann, Kristin Otte, Jonathan Baar und Paul Kamp.So wird sich die Gruppe, die auf 12 Firmlinge begrenzt sein wird, in der Zeit letzten Woche der Sommerferien mit zwei Bullis auf den Weg ins Nachbarland machen. Die Jugendlichen werden untergebracht sein in einer Gruppenunterkunft in Chemillé-sur-Indrois, einem Dorf mit einem Badesee in der Region um Tours. Kostenbeitrag für die Firmfahrt beträgt 345,-€. Die Kirchengemeinden machen darauf aufmerksam, dass den Angemeldeten bei Corona bedingter Absage keine Stornokosten entstehen

Infoabend zur Firmfahrt nach Frankreich

Sonntag, 27. Juni 2021 um 18.00 Uhr im Pfarrheim Schlickelde
Wöstenstraße 3, 49497 Mettingen


 
Die Fahrt nach Frankreich in der Zeit vom 07.-15.08.2021 ist ein Angebot im Rahmen der diesjährigen gemeinsamen Firmvorbereitung der Kirchengemeinden St. Agatha Mettingen und St. Margaretha Westerkappeln. Bereits nach kurzer Zeit war die Fahrt ausgebucht. Eine Gruppe von 12 Firmbewerbern und 6 Katecheten wird sich nun im August auf den Weg machen.

Zu einem Infoabend am Sonntag, 27. Juni 2021 um 18.00 Uhr im Pfarrheim Schlickelde
sind die Teilnehmer und ihre Eltern herzlich eingeladen.

Zunächst wird sich das Katecheten-Team vorstellen, im Laufe des Abends gibt es dann Informationen über die Planungen zur Firmfahrt nach Frankreich. Natürlich wird es auch einen aktuellen Blick auf die Entwicklung der Corona-Situation in Frankreich geben.

Das Vorbereitungsteam ist zuversichtlich, dass die Fahrt stattfinden kann und ist bereits seit einigen Wochen mit der Vorbereitung der 8 Tage in Frankreich beschäftigt. Die aktuelle Corona-Situation in Frankreich entspannt sich zusehends und hat auch im Nachbarland zu weitreichenden Öffnungen geführt. Sicher müsse man damit rechnen, in das Land nur mit einem gültigen antigenen Schnelltest einreisen zu dürfen. In den 8 Tagen in Frankreich wird die Gruppe dann weiter regelmäßig getestet. Auch bei den geplanten Besichtigungen müsse man aktuell vom Tragen der Schutzmasken ausgehen. Dies seien dann aber bereits die einzigen Einschränkungen, die das Vorbereitungsteam aktuell noch erwarte.
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